Der ziellose Mensch erleidet sein Schicksal, der zielbewusste gestaltet es.

– Immanuel Kant

Wir hören immer wieder, wie wichtig das Ziele setzen im Leben ist. Wenn du mir schon länger folgst, weißt du, dass auch ich das immer wieder betone. Denn wenn du nicht weißt, wo du landen willst, weißt du auch nicht, welche Richtung du einschlagen sollst.

Stell dir das Ganze am besten als eine Kreuzung vor, an der du stehst. Auf dem Wegweiser steht Strand, Wald und Stadt. Wenn du nicht weißt, wo du hingehen möchtest, bleibst du vor diesem Schild stehen. Du bist unentschlossen und diese Unentschlossenheit macht dich bewegungsunfähig – während all die Menschen, die wissen, wo sie hinwollen, an dir vorbeiziehen.

Sei nicht das Bambi im Scheinwerferlicht

Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, weißt du vermutlich, was mit einem Reh geschieht, das vor ein Auto springt und geblendet wird. Es weiß nicht, wo es hinsoll, weil es nichts sehen kann und bleibt instinktiv stehen. Das Ende vom Lied: Es wird überfahren.

Ähnliches wird dir passieren, wenn du ziellos durchs Leben treibst, weil du nicht weißt, in welche Richtung du gehen willst. Das Leben wird über dich hinwegspülen, ohne dass du die geringste Kontrolle darüber hast, was als nächstes passieren wird. Wirst du überfahren? Oder wird das Auto rechtzeitig bremsen oder ausweichen?

Kein schöner Gedanke oder? Es wird also Zeit, dein Leben in die Hand zu nehmen und dir Ziele zu setzen.

Warum du an deinen Zielen scheiterst

Du hast schon einmal Ziele gesetzt, bist aber an der Umsetzung gescheitert? Das macht nichts – denn uns allen geht es so. Wir alle haben schon mal versucht, abzunehmen oder zuzunehmen. Wir alle wollten schon mal regelmäßig zum Sport, endlich die Wohnung dauerhaft sauber halten, ausmisten und weniger Kram besitzen. Am Ende sind wir doch wieder dicker oder dünner als gewünscht, sitzen faul auf der Couch, stolpern durch unser Chaos und besitzen mehr Kram, als wir eigentlich wollten.

In der Regel liegt das an zwei Dingen:

  • Wir meinen etwas zu wollen, wollen es aber nicht wirklich
  • Wir nehmen uns zu viel auf einmal vor

Wenn deine Ziele nicht deine Ziele sind

Bestimmt kennst du den Ausdruck “jemandem einen Floh ins Ohr setzen”. Das bedeutet, dass ein Mensch eine Idee hat und diese jemanden anderem in den Kopf setzt. Dieser neue Jemand, glaubt dann, es sei eine gute Idee und will das auch.

Das kann auch mit vermeintlichen Zielen passieren. Stell dir vor, du siehst eine Sendung über das Reisen. Da werden traumhafte Ziele in bunten Farben dargestellt. Das Paradies auf Erden. Schaust du aus dem Fenster, ist es trübe, kalt und regnet. Plötzlich wächst in dir der Wunsch, zu reisen, ferne Orte zu entdecken und dein altes Leben hinter dir zu lassen. Vielleicht bist du aber eigentlich ein Reisemuffel und dieser Wunsch, dieses Ziel, wurde nur aus dem Moment geboren.

In diesem Fall hat dir der Reisebericht dieses Ziel “eingeimpft”. Solche “Ziele”, sind meist spontane Ideen, die genauso schnell wieder verfliegen.
Es gibt aber auch andere “Ziele”, die sich stärker in dir festfressen.

Ein gutes Beispiel dafür ist das Abnehmen. Wenn du abnehmen möchtest, weil du in allen Medien immer schlanke und muskulöse Leute siehst und es “zum guten Ton” gehört, schlank und trainiert zu sein, dann kann es passieren, dass sich dieser Wunsch als festes Ziel in deinem Kopf manifestiert.

Und genau hier kommt es zu Problemen. Du hast in diesem Fall nicht entschieden, Sport zu treiben und dich gesund zu ernähren, weil du gesünder leben und dich besser fühlen möchtest. Sondern weil du Druck von außen verspürst, schlank sein zu müssen. Druck von außen ist etwas, das dich quält, aber nichts, das dich wirklich dahingehend motiviert, dein Ziel auch zu erreichen.

Nur wenn dein Ziel wirklich aus dir selbst kommt, ist es auch deins. Und nur in diesem Fall hast du auch die Kraft, es zu erreichen.

Wenn dich deine Ziele überfordern

Bist du dir sicher, dass deine Ziele deine eigenen sind, scheiterst aber dennoch, kann es daran liegen, dass du dich schlicht und ergreifend überforderst.

Ich selbst halte nichts von limitierenden Gedanken oder Aussagen wie “das schaffe ich nicht”, “dazu bin ich nicht gut genug” und ähnlichem. Mein Motto ist eher “Träume groß und arbeite darauf hin”.

Trotzdem kann es passieren, dass große Ziele uns überfordern. Wir erträumen uns etwas, setzen es uns als Ziel und wenn wir dann feststellen, wie viel Arbeit das ist, wie viel wir noch nicht können oder haben, lassen wir uns davon entmutigen.

Wie aber können wir große Ziele erreichen, die uns Angst machen?

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Ziele setzen in vier Schritten

Wie oben bereits erwähnt, halte ich “Dream big” für eine ausgesprochen gute Idee. Das Leben ist zu kurz, als das wir es uns leisten könnten, klein zu denken. Große Menschen sind nicht groß geworden, weil sie klein gedacht haben. Sondern weil sie das Außergewöhnliche wollten – und es sich geholt haben.

Schritt 1: Träume groß!

Der erste Schritt ist es also, groß zu träumen. Stelle dir die Frage, was du in deinem Leben gern erreichen möchtest. Die beste Frage dafür lautet:

Wenn du keine Angst haben müsstest – was würdest du tun?

Würdest du ein Haus bauen? Dich selbstständig machen? Die Welt bereisen? Malen lernen? Ein Buch schreiben? Eine neue Sportart erlernen? Einen Berg besteigen? Irgendwo einen Brunnen oder eine Schule bauen? Was ist es, wovon du träumst? Was würdest du machen, wenn du unendlich Geld und Zeit hättest – und die Garantie, dass alles, was du dir vornimmst, funktioniert?

Schritt 2: Skizziere deine Ausgangssituation

Du hast also dein Ziel vor Augen. Möchtest ein großer Youtube-Star werden, ein Drehbuch schreiben, alle Weltmeere reinigen oder in irgendeinem Teil der Welt Kinder retten. Damit weißt du, wo du hin möchtest.

Dein Weg braucht aber nicht nur ein Ziel, sondern auch einen Startpunkt. Wenn du nicht weißt, ob du gerade in Bonn oder Paris stehst, wie weißt du dann, welche Straße du nehmen musst, um nach St. Petersburg zu gelangen?

Genau das Selbe gilt auch für deine Ziele. Wenn du nicht weißt, von wo du losgehst, weißt du auch nicht, welchen Pfad du einschlagen musst.
Die Zeit zum Träumen ist jetzt also vorbei. Es wird Zeit, dass du die rosarote Brille absetzt und dir ansiehst, wo du aktuell stehst.

Sammele alle Daten, die für dein Ziel relevant sein oder ihm im Weg stehen könnten. Wie viel wiegst du? Wo und wie lebst du? Hast du einen Job? Welchen? Wie viel verdienst du? Bist du glücklich? Was macht dich unglücklich? Wie wirst du letzteres los? Wie steht es um deine Finanzen? Hast du Schulden? Weißt du überhaupt, wie viel Geld du pro Woche ausgibst? Und für was?

Erst, wenn du ganz genau weißt, wo du im Leben stehst und wo du hin willst, kannst du beide Punkte verbinden und den Weg zeichnen, den du gehen musst, um dein Ziel zu erreichen.

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Schritt 3: Verbinde die Punkte mit einer geraden Linie

Schritt 2 kann unangenehm sein. Wir mögen es nicht, den 3.000-Watt-Strahler auf Bereiche unseres Lebens zu halten, die bisher im Dunkeln lagen. Immerhin haben wir sie ja nicht umsonst ins Dunkel gestoßen.

Schritt 3 ist der, der dich vermutlich erstmal überfordert. Denn jetzt vergleichst du deine Ausgangssituation mit deinem Ziel. Dadurch siehst du, an welchen Bereichen du arbeiten musst, um dein Ziel zu erreichen.

Das kann unter Umständen ganz schön viel sein. Zum Beispiel musst du vielleicht viel mehr Geld verdienen als jetzt, um Brunnen zu bauen und die Meere zu retten. Oder du musst eine Anzahl an Kilos verlieren, um dein Wunschgewicht zu erreichen, die dich erstmal abschreckt. Vielleicht stellst du auch fest, dass du ganz schön viel lernen musst, um dein Ziel umsetzen zu können.

Was es auch ist, lass dich davon nicht abschrecken. Mach dir klar, dass du jetzt in diesem Schritt einfach nur nüchtern aufschreibst, was gemacht werden müsste. Mehr nicht. Du schreibst einfach nur ein paar Fakten auf ein Blatt Papier – und dabei kann dir nichts passieren.

Schritt 4: Breche deine Ziele runter

Jetzt kommen wir an den Punkt, an dem du dein übergroßes Ziel “realisierbar” machst. Das bedeutet, du setzt für dich eine Deadline und machbare, kleinere Schritte, die du angehen kannst.

Bei manchen großen Zielen steht die Deadline schon fest. Wenn du zum Beispiel dein Studium gut abschließen willst, hast du keine große Wahl, als den Termin der Prüfungen zu nehmen. In anderen Fällen kannst du deine Deadline selbst festlegen. Überlege dir, bis wann du dein Ziel erreichen möchtest. In einem Jahr? In fünf? Wenn du ein bestimmtes Alter erreicht hast?

Ausgehend von dieser Deadline nimmst du dir die einzelnen Bereiche vor, die du in Schritt 3 erarbeitet hast. Was muss erledigt werden? Was davon kannst du in welcher Zeitspanne erledigen? Bilde Zwischenziele, die kleiner sind, aber auf das große Ziel hinarbeiten und bringe sie in eine sinnvolle Reihenfolge.

Mit Zwischenzielen hast du sogenannte Meilensteine, die du erreichen kannst. Wann immer du einen Meilenstein erreichst, weißt du, dass du deinem großen Ziel einen Schritt näher gekommen bist.

Warum Zwischenziele so wichtig sind

Ziele setzen, die als Zwischenziele dienen, ist unglaublich wichtig. Klar kannst du dir sagen “das sind eben Dinge, die ich eh erledigen muss, um das große Ziel zu erreichen, also warum so einen Wind darum machen?”. Aber Zwischenziele sind so viel mehr als nur “etwas, dass du eben erledigen musst”.

Sicherlich kennst du den positiven Push, den du bekommst, wenn du ein Ziel erreichst. Ist das Zimmer endlich aufgeräumt, freust du dich, fühlst dich gut und bestärkt, weiter zu machen. Wenn ein Ziel erreicht wird, schüttet dein Körper ein Belohnungs-Hormon aus, das dich glücklich macht.

Da dein Gehirn davon noch mehr will, spornt es dich an, noch mehr von dem zu tun, was dich glücklich macht. Das hält zwar immer nur für eine Weile an, aber es bringt dich nach vorn.

Wenn du nun von Zwischenziel zu Zwischenziel springst und dir jedes Mal wieder neuen Antrieb holst, der dich glücklich macht und zum nächsten Zwischenziel katapultiert, kommst du schnell weiter.
Versuchst du hingegen, die ganze Strecke in einem Rutsch zu nehmen und dich nur am Ende zu freuen, wirst du auf dem Weg dorthin deine Kraft, die Richtung und auch den Willen verlieren.

Wie groß ist das perfekte Zwischenziel?

Hier kommen wir in einen spannenden Bereich: Denn das hängt ganz von dir selbst ab. Menschen sind unterschiedlich und je nach Person kann es sein, dass du besser mit Monats-, Wochen- oder sogar Tageszielen klar kommst. Du kannst auch mit allen dreien Arbeiten.

Lege dir Monatsziele fest, die du dann in Wochen- und schließlich in Tages-Schritte herunter brichst. So kannst du täglich verfolgen, was du erreichst, am Ende der Woche notfalls noch nachkorrigieren und erreichst jeden Monat dein Ziel.

Du möchtest deine Ziele erreichen, kannst das aber nicht allein?

Jetzt hast du erstmal eine Anleitung, wie du deine Ziele setzen kannst, so dass du sie auch erreichst. Trotzdem weißt du nicht so recht, wo du anfangen sollst? Das ist kein Problem – nutze einfach den Vorteil eines 1:1-Coachings bei mir!

Wir besprechen gemeinsam deine großen Ziele, deine Ausgangssituation und legen dann die Schritte fest, mit denen du dein Ziel erreichst. Wenn du möchtest, können wir darüber hinaus Feedback-Termine vereinbaren, bei denen wir gemeinsam deine Fortschritte besprechen, deinen Weg im Auge behalten und notfalls nachkorrigieren.

Sprich mich einfach über das Kontaktformular an!

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